Laut einer Studie von Julianne Holt-Lunstad, Professorin für Psychologie und Neurowissenschaften an der Brigham Young University, hat Einsamkeit schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Tatsächlich ist das Gesundheitsrisiko von Einsamkeit mit dem von 15 täglich gerauchten Zigaretten vergleichbar. Zudem erhöht Einsamkeit das Risiko eines vorzeitigen Todes um 26-32%.
Diese Erkenntnisse sind erschreckend – vor allem, wenn wir bedenken, dass die Zahl der Menschen, die sich einsam fühlen, in den letzten Jahren, auch durch die Corona-Pandemie, deutlich gestiegen ist.
Was bedeutet Einsamkeit eigentlich?
Einsamkeit ist nicht gleichzusetzen mit Alleinsein. Es ist möglich, alleine zu sein, ohne sich dabei einsam zu fühlen. Umgekehrt kann man sich auch inmitten von Freunden verloren und isoliert fühlen. Einsamkeit tritt dann auf, wenn wir unzufrieden mit der Quantität oder der Qualität unserer sozialen Beziehungen sind. Das bedeutet konkret, dass wir entweder mehr Kontakt zu anderen wünschen oder uns tiefere und bedeutungsvollere, oder einfach andersartige Verbindungen erhoffen.
Die Bundesregierung hat erkannt, dass Einsamkeit nicht nur ein persönliches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem darstellt. Um dem entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verschiedene Maßnahmen in Planung gebracht. Ein zentraler Bestandteil ist die Schaffung eines nationalen Aktionsplans gegen Einsamkeit. Hierzu gehören Programme zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, der Ausbau von Gemeinschaftseinrichtungen sowie die Förderung von generationenübergreifenden Projekten. Besonders in ländlichen Gebieten sollen Angebote geschaffen werden, um Menschen wieder stärker miteinander zu vernetzen. Ziel ist es, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und es als gesellschaftliches Phänomen aktiv zu bekämpfen.
Gleichzeitig können wir auch selbst aktiv werden und uns einen eigenen Aktionsplan definieren, um mehr zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen oder die Beziehungen, die wir schon haben, auszubauen.
Wie ist das bei dir?
Bist du mit deinen sozialen Kontakten zufrieden? Oder spürst du manchmal das Bedürfnis, deine Beziehungen zu vertiefen oder neue Freunde zu finden? Es kann hilfreich sein, über diese Fragen nachzudenken und ganz persönlich für dich mögliche Schritte zu überlegen. Für mehr Zufriedenheit in deinem Leben.
Von Herzen,
Lena