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„Sit with It“: Das Konzept Gedanken und Gefühle präsent wahrzunehmen

Vielleicht hast du den Satz „Sit with it“ schon einmal gehört. Er beschreibt einen achtsamen Ansatz, der dazu einlädt, dem, was in uns aufkommt – seien es Gedanken oder Gefühle – Raum zu geben, anstatt sie zu verdrängen. Doch wie oft tun wir genau das Gegenteil? Negative Gedanken oder unangenehme Gefühle schieben wir lieber beiseite, lenken uns ab, schauen eine Serie oder scrollen endlos durch Social Media. Ablenkung fühlt sich leichter und angenehmer an, als sich mit der Schwere des Moments auseinanderzusetzen. Aber ist das auf Dauer hilfreich?

Die Wahrheit ist: Diese Gedanken und Gefühle lassen sich selten dauerhaft zur Seite packen und verstauen. Sie wollen gesehen, gehört und gefühlt werden. Wenn wir sie ignorieren, tauchen sie früher oder später wieder auf – oft sogar intensiver.

Hier kommt der Ansatz von „Sit with it“ ins Spiel. Statt negative Emotionen/Gedanken zu ignorieren oder zu unterdrücken, ermutigt uns dieser Satz, mit ihnen „zu sitzen“, ihnen Platz und Raum zu geben. Das bedeutet, Traurigkeit, Angst oder Wut bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren.

In meiner eigenen Erfahrung verändert sich ein Gefühl oft, wenn man es zulässt. Es bekommt die Chance, sich auszudrücken und in etwas anderes zu wandeln – vielleicht in Akzeptanz, Ruhe oder sogar Erleichterung, denn Gefühle sind nicht statisch. Wenn wir ihnen Raum geben, können sie sich bewegen und verändern.

Hast du das schon einmal ausprobiert?

Ein Beispiel für „Sit with It“

Wenn Traurigkeit in dir aufkommt, könntest du sie „einfach“ (das ist natürlich ungewohnt und am Anfang braucht es eventuell auch Überwindung) da sein lassen, ohne zu urteilen. „Es ist okay, ich bin jetzt traurig“, könntest du dir sagen. Vielleicht weinst du dabei, und das ist auch in Ordnung. Du erlaubst dir, dieses Gefühl zu fühlen, es ganz zuzulassen.

Und wie ist das bei dir? Hast du schon einmal mit deinen Gefühlen gesessen und ihnen erlaubt, einfach da zu sein, vielleicht sogar eingeladen? Es kann zu Beginn ungewohnt und unbequem sein, doch oft steckt darin eine enorme Kraft. Vielleicht möchtest du es einmal ausprobieren und sehen, wie sich das bei dir anfühlt.

Von Herzen,
Lena